Dr. Gerald Quitterer bisheriger und neuer BLÄK-Präsident Dr. Andreas Botzlar und Dr. Marlene Lessel Vizepräsidenten
Am 11. Februar 2023 traten 165 der 180 neu gewählten Delegierten in ihrer konstituierenden Vollversammlung zusammen, um das Präsidium, sechs Vorstandsmitglieder, 39 Abgeordnete zum Deutschen Ärztetag sowie Mitglieder für die neu zu besetzenden Ausschüsse und weiteren Gremien zu wählen. Die neu beginnende Amtsperiode dauert fünf Jahre.
Quitterer wiedergewählt
Die Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) wählte in ihrer konstituierenden Sitzung den bisherigen Amtsinhaber, Dr. Gerald Quitterer (66), erneut zum Präsidenten. Der Facharzt für Allgemeinmedizin aus Eggenfelden (Niederbayern) wurde bereits im ersten und einzigen Urnengang mit 89 Stimmen gewählt. Gegenkandidaten waren die beiden bisherigen Vizepräsidenten Dr. Andreas Botzlar, auf den 54 Stimmen entfielen, und Dr. Bernhard Junge-Hülsing sowie Dr. Florian Schuch. Junge-Hülsing und Schuch erhielten jeweils zehn Stimmen.
Der bisherige und neue BLÄK-Chef nahm in seiner Wahlrede eine Standortbestimmung der BLÄK vor: „Sektorenverbindend statt sektorenübergreifend. Dieser Begriff veranschaulicht mein Verständnis von gemeinsamer Interessensvertretung für die Ärztinnen und Ärzte in Bayern. Damit wird deutlich, dass wir trotz unterschiedlicher Versorgungsaufgaben eine Profession darstellen, in der wir uns nicht auseinanderdividieren lassen. Wir sind das Rückgrat der medizinischen Versorgung.“ Quitterer forderte „faire Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken, eine Landarztquote für Fachärztinnen und -ärzte, eine wirksame Förderung der Niederlassung“, sagte Quitterer in seiner Rede. Die Kammer sei der unverzichtbare Rahmen, „in dem wir unsere Belange selbst regeln können“. Dazu zähle insbesondere der Erhalt der Qualität in der Weiterbildung und die Übernahme der ordnungspolitischen Funktion.
Botzlar und Lessel Vizepräsidenten
1. Vizepräsident wurde wieder der Facharzt für Chirurgie, Dr. Andreas Botzlar (55), aus Murnau. Gegenkandidatin war Dr. Marlene Lessel (65), Fachärztin für Pathologie und Fachärztin für Innere Medizin, aus Kaufbeuren. Er erhielt 100 Stimmen von 163 abgegebenen. Auf Dr. Marlene Lessel entfielen 63 Stimmen. Dr. Marlene Lessel komplettiert als 2. Vizepräsidentin das BLÄK-Präsidium. Sie erhielt 133 Stimmen. Gegenkandidatinnen oder -kandidaten für diesen Posten gab es nicht.
Botzlar ging in seiner Rede insbesondere auf die Themen Ökonomie, Ökologie und Demografie ein. Der Ärztemangel, die finanziellen Belastungen für Kliniken und Praxen sowie die Klimakrise seien zweifelsohne die Herausforderungen der kommenden Jahre. Darüber hinaus wolle er die Kammer „partizipativer und kollektiver“ gestalten. Er stehe für „Kontinuität und Umbruch“ gleichermaßen.
Lessel kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass „die Ärzteschaft in der politischen Diskussion noch mehr Gewicht bekommt und, dass wir unser Augenmerk dabei auf Brennpunkte, wie zum Beispiel die Versorgung von Kindern, lenken“. Die niedergelassene selbstständige Fachärzteschaft sei eine wichtige unverzichtbare Säule der ambulanten Versorgung und müsse gestärkt werden. Lessel sagte zu, „bei allen zu treffenden Entscheidungen die Bedürfnisse der Ärzteschaft in den verschiedenen Lebensphasen, insbesondere als Mütter und Väter, und auch die Bedürfnisse von Familien im Blick zu haben“.
Dagmar Nedbal (BLÄK)
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